Grundlagenforschung
Umformungen kontra Synchronizitäts-Prinzip?
Kommentare zu "Ergründung der Stimmen paranormalen Ursprungs".
von Stefan Bion
Auch meine bisherigen Beobachtungen führen mich zu der Schlussfolgerung, dass Umformungen eines
akustischen "Rohmaterials" für das Entstehen sinnvoller Tonbandstimmen nicht erforderlich
sind, ja sogar die absolute Ausnahme darzustellen scheinen. Zumindest in allen mir bekannten Fällen, in
denen mir das für eine Einspielung verwendete Radio- oder Computer-Hintergrundgeräusch als
direkte Aufzeichnung (also ohne den Umweg über ein Mikrofon) vorlag, konnten – abgesehen von der
durch Raumhall etc. verursachten akustischen "Unschärfe" – keine eindeutigen Unterschiede
zwischen der Einspielung mit den paranormalen Stimmen und dem als "Rohmaterial" verwendeten
Sprachträger festgestellt werden, was ja Voraussetzung wäre, um zweifelsfrei von einer
"Umformung" sprechen zu können.
Dies trifft beispielsweise auch auf das folgende, überaus beeindruckende und vielen VTF-Mitgliedern
sicherlich bekannte Beispiel einer paranormalen Stimme zu, das die Einspielerin Ingeborg Sydow aus Kiel mit
folgenden Worten kommentiert:
Immer wieder fragte ich meine unsichtbaren Freunde nach den besten Kontaktmöglichkeiten.
Während einer russischen Radiosendung hört man die klar artikulierte Antwort: "Kontakte
ergibt die Mittelwelle."
Die daraufhin mehrfach wiederholt zu hörende Stimme ist in ihrer Deutlichkeit und Lautstärke
wirklich beeindruckend und hat sicherlich einen Teil dazu beigetragen, dass ich mich in der Folge näher
mit dem Tonbandstimmenphänomen auseinandergesetzt habe. Dieses Stimmenbeispiel war auch
einmal auf der Homepage des VTF www.vtf.de vorgestellt worden. Ein der tschechischen Sprache mächtiger
Besucher schrieb daraufhin in das damals noch existierende Diskussionsforum, nachdem er sich das
Stimmenbeispiel angehört hatte:
Die "klar artikulierte Antwort" hört sich zunächst tatsächlich nach dem
Satz "Kontakte ergibt die Mittelwelle" an. Hört man jedoch genauer hin, so hört
man, dass der Sprecher in einwandfreiem Tschechisch ungefähr folgenden Bericht verliest:
" ... v techto dnech, takzvale sledovat novy vivoj a informovat se o nem kontakty s egyptskim
vydruzenem. to byly spravy agentury UPI ..."
Locker übersetzt bedeutet das:
"... in diesen Tagen, sozusagen den neuen Fortschritt zu beobachten und sich durch Kontakte mit
dem ägyptischen Korrespondenten zu informieren. Dies waren die Nachrichten der Agentur UPI ..."
Leider ist der Schnipsel ziemlich aus dem Zusammenhang gerissen, jedoch ist "kontakty s
egyptskim vydruzenem" definitiv eine sinnvolle Aussage.Natürlich müsste man den Sender
befragen, ob der Bericht tatsächlich so gelaufen ist, oder ob ein Geist dem Sprecher diese Worte in den Mund
gelegt hat.
Natürlich wird eine Befragung des Senders in diesem wie in den meisten anderen Fällen nicht mehr
möglich sein, jedoch halte ich es für unwahrscheinlich, dass der Originaltext des Sprechers
verändert worden ist, zumal der Verfasser des oben zitierten Textes von "einwandfreiem
Tschechisch" gesprochen hat.
Ist damit nun die "Paranormalität" dieses Stimmenbeispiels widerlegt?
Ich denke nein, denn meiner Ansicht nach funktioniert die Kommunikation via Tonbandstimmen – wie ja
auch schon Frank Klare in seinen Kommentaren darlegte – anders:
Statt direkter kausaler Einwirkungen auf unsere Einspiel-Apparaturen (also die vermeintlichen, aber bisher
nie eindeutig belegten "Umformungen") kommt hier das Prinzip der aus der Psychologie
(C. G. Jung) bekannten Die relative zeitliche Nähe zweier sinnhaft verbundener, aber kausal nicht zusammenhängender
Ereignisse, nämlich der Einspielung einerseits und der passenden, scheinbar "zufällig"
deutsch klingenden Antwort aus dem Munde des fremdsprachigen Radiosprechers andererseits.
Diese zugegebenermaßen auf den ersten Blick vielleicht etwas spekulativ klingende Erklärung
mag zwar zunächst ernüchternd erscheinen, falls man bisher das Auftreten physikalischer
Umformungen als zwingendes Kriterium für die Paranormalität der Stimmen angesehen hat, aber
sie widerlegt nicht das Phänomen oder die Urheber des Phänomens, sondern zeigt lediglich auf,
wie die Kommunikation mit der unsichtbaren Welt nun einmal zu funktionieren scheint:
Durch scheinbare "Zufälle", die allerdings in Wirklichkeit keine sind, sondern – wenn man
so will – "gesteuerte Zufälle".
Auch die parapsychologische Forschung ist in umfangreichen Laborversuchen zu der Erkenntnis gekommen,
dass bei Auftreten paranormaler bzw. übersinnlicher Effekte keine "physikalische Spur"
nachweisbar ist, sondern dass statt dessen lediglich Zufallsfluktuationen zu beobachten sind, die für sich
allein betrachtet nicht weiter auffällig sind, aber eben signifikant oft mit dem Auftreten paranormaler
Effekte zeitlich korrelieren.
Spiritistisch könnte man das vielleicht so deuten, dass es der "geistigen Welt" nicht so
ohne weiteres möglich ist, direkt (kausal) in unsere Welt einzugreifen und uns dadurch mit aller Gewalt
von deren Existenz zu überzeugen, sondern dass sie sich statt dessen des schwächeren Prinzips
"Zufall" bedienen muss, das uns die Freiheit einräumt, an das Einwirken jenseitiger Kräfte
zu glauben oder auch nicht, wodurch unsere verbürgte Willensfreiheit weitgehend gewahrt bleibt, so dass
wir unser irdisches Leben unbeeinflusst von "allzu zwingenden" Jenseitsbeweisen weiterleben
können.
Kommentar von Frank Klare
Es spielt im Grunde eigentlich keine Rolle, WIE die Paradurchsagen entstehen, egal ob durch Umformung
oder durch das Synchronizitäts-Prinzp.
Die Durchgaben an sich sind in häufigen Fällen inhaltlich unanfechtbar hinsichtlich
paranormalen Ursprungs.
Unsere damaligen Analysen und daraus ableitbaren Schlussfolgerungen sollten nur aufzeigen, dass eine
lange hartnäckige vertretende Hypothese zum physikalischen Ursprung in der TBS-Forschung so
scheinbar nicht stimmt.
Zugleich scheint und es ist möglich, in einzelnen Fällen doch die Energie aufzuwenden, ein
Signal "umzuformen". Ob dies stets aus der "geistigen Welt" oder auch mitunter durch
psychokintetische Einwirkungen seitens des Experimentators geschieht, wäre ein anderes Thema....
Und auch das Phänomen der sog. "Direktstimmen", indem Transpartner in
Originalstimme dreinsprechen (wie es oft z.B. mit Konstantin Raudive der Fall ist) haben wir hiermit nicht
hypothetisch "aus dem Weg geräumt".
Fazit: Es bleibt nicht desto trotz dabei:
... es gibt doch mehr Ding zwischen Himmel und Erd ...
Synchronizität zur Anwendung, was ja im Prinzip "Gleichzeitigkeit" heisst: